• Abenteuer Wunschkanzlei

    048 – Definierst du „fertig“ für Frust oder Lust?

    Wieso macht die Definition, die du für „fertig“ hast, überhaupt einen Unterschied in deinem Leben? Entweder etwas ist fertig oder es ist nicht fertig, nicht wahr? 

    Der Unterschied ist dein Gefühl, wenn du deinen Arbeitstag beendest!

    Was unterscheidet einen Friseur von einem Steuerberater?

    Zum ersten Mal habe ich darüber nachgedacht, als mir eine meiner Steuerberatungs-Mandantinnen, eine erfolgreiche Friseurin, sagte: „Ganz ehrlich, Ihren Job könnte ich nicht machen!“

    Nun ist sie eine sehr intelligente Frau mit ausgesprochen vielen Fähigkeiten, die weit übers Haareschneiden allein hinausgehen. Auf ihre Aussage hin war ich deshalb etwas irritiert und entgegnete: „Na selbstverständlich könnten Sie meinen Job genauso machen wie Ihren. Steuerberatung ist ein Handwerk, wie jeder andere Beruf auch. Man lernt, was dafür notwendig ist, um gute Arbeit abzuliefern. Das mag beim Steuerrecht ein wenig mehr Lernstoff sein als in anderen Berufen, aber im Grunde lernen wir, was dafür notwendig ist. Wir lernen, dieses Wissen anzuwenden und dann kann im Prinzip jeder, der das möchte, jeden Beruf lernen und ausüben. Ich verstehe die Frage nicht.“

    Die Revolution von „fertig“

    Was sie mir daraufhin erklärte, hat meine persönliche Definition von „fertig“ und „Arbeitstag“ revolutioniert. Denn sie stellte Folgendes richtig: „Nein, nein, das meine ich nicht. Intellektuell könnte ich ihren Job natürlich machen. Ich könnte das alles lernen, das ist mir schon klar.

    Was ich nicht ertragen könnte, wäre, meinen Arbeitstag zu beschließen und nicht fertig zu sein!“

    Das hat mich zum Nachdenken gebracht.

    Was bedeutet „fertig“?

    Sie erklärte mir weiter: „Wissen Sie, es ist doch völlig klar. Wenn ich hier abends meinen Friseurladen zusperre, kann ich keinen Kunden mit halb gewaschenem Kopf oder halbfertiger Dauerwelle sitzen lassen. Jeder Kunde wird nach bestem Wissen und Gewissen „fertig“ gemacht, bevor ich meinen Laden schließe.

    Wenn ich meinen Laden zusperre, dann weiß ich, dass mein Tagwerk getan ist.

    Am nächsten Morgen mache ich meinen Laden wieder auf und beginne mit neuen Aufträgen. Wenn ich mir Ihren Job so anschaue, sind Sie niemals fertig, denn irgendwas ist immer gerade in Bearbeitung. Die Dinge dauern länger als ein Haarschnitt oder sogar eine komplette Dauerwelle und Färbe-Session.

    Sie können vielleicht manchmal mehrere Aufträge an einem Tag machen, aber in den meisten Fällen ziehen sich alle ihre Aufträge über einen deutlich längeren Zeitraum hin, als einen Tag.

    Das bedeutet, wenn Sie abends Ihre Kanzlei zusperren, sind 1 Million Dinge unfertig.

    Das ist es, was ich nicht ertragen könnte.“

    So Ihre Aussage.

    Feierabend und „nichts“ erledigt?

    Dieser Gedanke hat mich gefesselt. Denn tatsächlich ging es mir zu diesem Zeitpunkt und auch heute manchmal noch so, dass ich am Ende des Tages das Gefühl habe, irgendwie ist nichts erledigt und irgendwie habe ich nichts geschafft.

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    047 – Die Super-WoMan Falle

    Bist du Unternehmer bzw. selbstständig?
    Oder bist du eigentlich der Super-Angestellte in deiner eigenen Kanzlei bzw. deinem eigenen Unternehmen?

    Die meisten von uns haben sich ursprünglich selbstständig gemacht, weil wir eines ganz bestimmtes wollten, nämlich die unternehmerische Freiheit.

    Die Freiheit, unsere Kanzlei und unser Unternehmen so zu gestalten, wie wir es wollen.
    Freiheit, die Mandanten anzunehmen, die zu uns passen.
    Freiheit, mit den Mitarbeitern zu arbeiten, die einfach gut zu uns passen, bei denen es klickt und mit denen wir ein gutes Arbeitsverhältnis unterhalten können.

    Das sind nur ein paar der vielen kleinen und großen Freiheiten, auf die wir uns gefreut haben.

    Wie geht unternehmerische Freiheit?

    Der Haken an der unternehmerischen Freiheit ist, dass uns keiner zeigt, wie das überhaupt geht. Denn tatsächlich ist unternehmerische Freiheit nichts, was uns angeboren ist und von dem wir sofort und automatisch wissen, wie wir sie dann tatsächlich auch umsetzen können. Vielmehr ist es ein Lernprozess und es dauert eine Zeit, dorthin zu kommen.

    In dem Moment, in dem wir uns aus unserer Angestelltentätigkeit herauslösen und uns dafür entscheiden, jetzt unser eigenes Ding zu machen, wissen wir meist noch nicht so genau, was das eigentlich für uns bedeutet. Wir haben größtenteils eine vage Vorstellung davon, was wir umsetzen wollen, aber haben es noch nie wirklich erlebt.

    Trügerische Sicherheit

    Was machen wir also, wenn wir uns selbstständig machen und sowieso schon alles sehr, sehr unsicher ist?

    Wir versuchen so viel Sicherheit wie irgend möglich in diesen Prozess zu integrieren. Wenn wir keine eigene Sicherheit aufgrund eigener Erfahrungen haben, dann machen wir als Menschen etwas, was oft auch sehr nützlich ist: wir gucken auf unsere Artgenossen.

    Wir schauen also nach links und rechts, was denn die anderen Kanzleiinhaber oder Unternehmer in unserem Umfeld eigentlich so tun. Wie führen denn „anständige Leute“ ihre Steuerkanzlei oder ihre Unternehmen Und natürlich haben wir auch die Erfahrungen aus den Unternehmen oder den Kanzleien, in denen wir bisher selbst als Angestellte gearbeitet haben.

    Aus all diesen Erfahrungen und Beobachtungen ziehen wir unsere Schlüsse.

    Die Frage, die sich uns in dem Moment noch gar nicht aufdrängt, ist: Warum sind in diesen Unternehmen, die wir bisher aus der Angestellten-Sicht erlebt haben, die Dinge so, wie sie sind?

    Besonders bei den Dingen, die wir doof finden, fragen wir uns: Wieso machen die das so? Das will ich auf gar keinen Fall.

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    046 – Ein Arbeitsverhältnis ist keine Demokratie

    Ein Arbeitsverhältnis ist keine Demokratie.

    Während ich das jetzt schreibe, ist mir schon klar, dass das wieder eine der Headlines ist, mit denen ich mir bei dem einen oder anderen einen kleinen Schiefer einziehe. Deswegen lass mich dir erklären, was ich damit meine, beziehungsweise zunächst einmal, was ich nicht damit meine.

    Damit meine ich natürlich nicht, dass ein Arbeitsverhältnis eine Diktatur und schon überhaupt nicht ein Terrorregime sein soll.

    Was ich damit meine ist, dass ein gutes Arbeitsverhältnis in meinen Augen eher der Idealvorstellung einer Monarchie nahekommt: Alle Beteiligten werden gehört und es werden alle Interessen mit einbezogen – insbesondere werden Entscheidungen zum Wohle des gesamten Volkes getroffen.

    Das ist es, was ich damit meine.

    Zwangsvorteil für die „Großen“

    In meinem Umfeld habe ich es überwiegend mit den kleineren Kanzleien, die kleineren Unternehmen, zu tun.

    Diese haben hier, meiner Meinung nach, strukturell einen kleinen Nachteil, wo die großen Kanzleien quasi einen Zwangsvorteil „genießen“. Die können nämlich gar nicht so demokratisch agieren, wie sie es vielleicht manchmal gerne würden. Ganz einfach aus dem Grund, dass in der Größenordnung, in der dort Menschen zusammenarbeiten, Regeln gelten müssen und Sonderlocken viel weniger möglich gemacht werden können, ohne das Chaos entsteht.

    Nähe und familiäre Strukturen

    In den kleineren Kanzleien und in den kleineren Betrieben denken wir oft, wir können uns viel besser aufeinander einstellen. Wir sind außerdem sehr häufig viel näher aneinander dran und persönlicher verbunden als in größeren Organisationen. Diese persönliche Verbindung, entwickelt sich manchmal zu einem sehr, sehr schönen und sehr befriedigenden, fast familiären Verhältnis, das wir miteinander unterhalten.

    Während das natürlich eine wunderschöne Sache ist, kann es aber manchmal auch Blüten treiben, die in deiner Kanzlei oder in deinem Unternehmen vielleicht nicht so ideal sind.

    Neue Individualität

    Gerade die letzten Jahre haben viel zu dieser Entwicklung beigetragen, weil wir sehr viel unfreiwillige Individualität und unfreiwillige Lösungsorientierung in unseren Kanzleien und Betrieben leben mussten. Es wurden Dinge möglich gemacht, die wir bis kurz zuvor für völlig ausgeschlossen gehalten haben. Das hat in der Folge natürlich dazu beigetragen, dass sich diese Individualität und auch diese oft etwas unorthodoxen Lösungen hier auch ein Stück weit etabliert haben.

    Dazu möchte ich ganz klar sagen: Das ist gut! Es ist eine gute Entwicklung und es hat, so krass die ganze Zeit auch war, der Gesellschaft und auch der Unternehmerschaft gutgetan.

    Dennoch sind daraus, gerade weil sich diese Situation über einen längeren Zeitraum gehalten hat, auch Begehrlichkeiten erwachsen. Wir haben gelernt, dass Dinge möglich sind, die wir vorher für ausgeschlossen gehalten hätten. Und das bedeutet, dass jeder Einzelne von uns, sei er jetzt Unternehmer oder sei er Arbeitnehmer, bestimmte Individualitäts-Vorteile daraus bezogen hat und diese Individualität-Vorteile nicht so gerne wieder abgeben möchte.

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    045 – 4 plus 1 Ideen gegen überbordende To-Do Listen

    Hast du gerade das Gefühl, deine To-Do Liste fährt Schlitten mit dir?
    Wenn du oben ein Häkchen machst, kommen unten vier neue To-dos dazu und irgendwie macht sich das Gefühl breit: Ich werde der Sache niemals Herr!

    Oder hast du manchmal das Gefühl, du möchtest eigentlich gar nichts mehr drauf schreiben, weil es dich so frustriert, dass immer noch mehr Aufgaben dazukommen, statt dass sie irgendwann weniger werden?

    Oder passiert es dir, dass du Ersatz-to-do-Listen einsetzt, wie zum Beispiel deinen Posteingang? Das heißt, du traust dich gar nicht oder du kommst gar nicht dazu, deinen Posteingang zu leeren und Aufgaben zu erstellen, sondern du lässt es gleich im Posteingang und denkst dir: So kann ich es wenigstens nicht vergessen.

    Unordnung im Außen schafft Unordnung im Innen (und umgekehrt)

    All das sind Dinge, die in deinem Kopf und in deinem Herzen Unordnung verursachen. Doch wenn diese Unordnung dich ergreift, dann wirkt sich das auf alle Bereiche deines Lebens aus.

    Es ist, als wären in deinem Kopf unendlich viele Tabs offen, die in den ungünstigsten Momenten hoch ploppen und dich entweder vom Schlaf abhalten oder dich ablenken, wenn du gerade versuchst, dich auf etwas Wichtiges zu konzentrieren. Denn immer in den ungünstigsten Momenten leuchtet ein Pop-up Fenster auf und sagt: Hach, das muss ich auch noch machen.

    Wenn das passiert, sind wir nicht 100%ig bei den Dingen, die wir erledigen, weil ständig das Gefühl präsent ist, dass so viele Dinge unerledigt sind. Nicht 100% bei der Sache zu sein, hilft uns natürlich erst recht nicht, weil wir dann noch viel länger brauchen, um unsere Aufgaben zu erledigen. Da ist es dann kein Wunder, dass es auf deiner Liste dann nach unten immer wilder wird und immer mehr dazukommt.

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    044 – Wenn du nicht losfährst, kommst du nicht an

    „Es ist ein Unterschied, ob man den Weg kennt oder ob man ihn beschreitet.“

    Dieses Zitat hast du vielleicht schon mal gehört. Es stammt von Morpheus, aus dem Film Matrix und es hat mich zu diesem Beitrag inspiriert.

    Wissen vs Anwenden

    Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Wissen und Anwenden und was ist eigentlich wichtiger?

    Wissen ist auf jeden Fall wichtig. An ganz vielen Stellen müssen wir erst einmal irgendetwas wissen, alleine schon um unsere Ziele zu definieren. Damit wir Klarheit haben, was wir eigentlich wollen, ist es grundlegend, dass wir schon etwas über den Sachverhalt wissen. Also: Wissen ist wichtig.

    Problematisch wird Wissen immer dann, wenn es für uns zur Ausrede wird, um nicht ins Handeln zu kommen. Wenn wir denken, wir müssten den Weg noch besser kennenlernen, bevor wir ihn beschreiten.  Also ich kenne das definitiv und ganz häufig ist es auch bei meinen Kunden so, mit denen ich arbeite. Das im Imposter-Syndrom macht sich breit.

    Der Drache auf deiner Schulter

    Falls du noch nie davon gehört hast, dass Imposter-Syndrom ist der Drache, der immer dann sein Haupt erhebt, wenn du etwas Neues tun möchtest. Der in diesen Momenten auf deiner Schulter sitzt und dir ins Ohr flüstert:

    Das kannst du doch gar nicht.
    Du weißt doch noch gar nicht genug darüber.
    Tu doch nicht so, als wärst du so schlau.
    Tu doch nicht so, als könntest du das.
    Du musst doch erst noch viel mehr lernen, bevor du dich nach außen so präsentierst.

    Das Imposter-Syndrom vermittelt uns den Eindruck, wir wären nicht echt.
    Wir würden so tun, als könnten wir etwas, obwohl wir gar nicht das Zeug dazu haben.

    Manchmal mag das stimmen. Da passt dann der Spruch: Fake it, ‚til you make it, den ich persönlich überhaupt nicht leiden kann. Auf Deutsch würde man sagen: Tu so, als ob du es könntest, bis du es wirklich kannst.

    Ich habe das Gefühl, das setzt uns viel zu sehr unter Druck und für mich persönlich hat es auch eine etwas unehrliche Konnotation, so zu tun, als könnte man etwas, obwohl man es gar nicht kann.

    Probe es, bis du es kannst

    Ein in Meinen Augen schönerer Ansatz ist: Probiere es aus und erlaube dir zu testen, bis du es kannst.

    Das erlaubt uns nämlich tatsächlich vom Wissen ins Anwenden zu kommen. Es erlaubt uns, das erste Wissen, das wir uns angeschafft haben, gleich anzuwenden, bevor wir in die Schleife kommen: Oh, ich muss erst noch lernen, ich trau’ mich noch nicht. Vielleicht noch eine Fortbildung, vielleicht noch ein bisschen mehr Erfahrung …

    Ganz ehrlich, damit kommen wir nicht weiter. Denn die Klarheit darüber, welches Wissen wir wirklich noch zusätzlich brauchen, kommt ohnehin erst dann, wenn wir den Weg, den wir uns erarbeitet haben, auch tatsächlich beschreiten.

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