046 – Ein Arbeitsverhältnis ist keine Demokratie

Ein Arbeitsverhältnis ist keine Demokratie.

Während ich das jetzt schreibe, ist mir schon klar, dass das wieder eine der Headlines ist, mit denen ich mir bei dem einen oder anderen einen kleinen Schiefer einziehe. Deswegen lass mich dir erklären, was ich damit meine, beziehungsweise zunächst einmal, was ich nicht damit meine.

Damit meine ich natürlich nicht, dass ein Arbeitsverhältnis eine Diktatur und schon überhaupt nicht ein Terrorregime sein soll.

Was ich damit meine ist, dass ein gutes Arbeitsverhältnis in meinen Augen eher der Idealvorstellung einer Monarchie nahekommt: Alle Beteiligten werden gehört und es werden alle Interessen mit einbezogen – insbesondere werden Entscheidungen zum Wohle des gesamten Volkes getroffen.

Das ist es, was ich damit meine.

Zwangsvorteil für die „Großen“

In meinem Umfeld habe ich es überwiegend mit den kleineren Kanzleien, die kleineren Unternehmen, zu tun.

Diese haben hier, meiner Meinung nach, strukturell einen kleinen Nachteil, wo die großen Kanzleien quasi einen Zwangsvorteil „genießen“. Die können nämlich gar nicht so demokratisch agieren, wie sie es vielleicht manchmal gerne würden. Ganz einfach aus dem Grund, dass in der Größenordnung, in der dort Menschen zusammenarbeiten, Regeln gelten müssen und Sonderlocken viel weniger möglich gemacht werden können, ohne das Chaos entsteht.

Nähe und familiäre Strukturen

In den kleineren Kanzleien und in den kleineren Betrieben denken wir oft, wir können uns viel besser aufeinander einstellen. Wir sind außerdem sehr häufig viel näher aneinander dran und persönlicher verbunden als in größeren Organisationen. Diese persönliche Verbindung, entwickelt sich manchmal zu einem sehr, sehr schönen und sehr befriedigenden, fast familiären Verhältnis, das wir miteinander unterhalten.

Während das natürlich eine wunderschöne Sache ist, kann es aber manchmal auch Blüten treiben, die in deiner Kanzlei oder in deinem Unternehmen vielleicht nicht so ideal sind.

Neue Individualität

Gerade die letzten Jahre haben viel zu dieser Entwicklung beigetragen, weil wir sehr viel unfreiwillige Individualität und unfreiwillige Lösungsorientierung in unseren Kanzleien und Betrieben leben mussten. Es wurden Dinge möglich gemacht, die wir bis kurz zuvor für völlig ausgeschlossen gehalten haben. Das hat in der Folge natürlich dazu beigetragen, dass sich diese Individualität und auch diese oft etwas unorthodoxen Lösungen hier auch ein Stück weit etabliert haben.

Dazu möchte ich ganz klar sagen: Das ist gut! Es ist eine gute Entwicklung und es hat, so krass die ganze Zeit auch war, der Gesellschaft und auch der Unternehmerschaft gutgetan.

Dennoch sind daraus, gerade weil sich diese Situation über einen längeren Zeitraum gehalten hat, auch Begehrlichkeiten erwachsen. Wir haben gelernt, dass Dinge möglich sind, die wir vorher für ausgeschlossen gehalten hätten. Und das bedeutet, dass jeder Einzelne von uns, sei er jetzt Unternehmer oder sei er Arbeitnehmer, bestimmte Individualitäts-Vorteile daraus bezogen hat und diese Individualität-Vorteile nicht so gerne wieder abgeben möchte.

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